Dachstuhlbrand in Kirchgellersen
JI. KG. Am Samstagabend wurden die Feuerwehren aus Gellersen zu einem ausgedehnten Dachstuhlbrand nach Kirchgellersen alarmiert. Gegen 20:31 Uhr heulten die Sirenen in Kirchgellersen, Heiligenthal und Reppenstedt auf. Ein Gebäudebrand in Kirchgellersen wurde gemeldet. Die Anfahrt zum Einsatzort war auf Sicht möglich, da zu diesem Zeitpunkt bereits der komplette Dachstuhl in Flammen stand. Jürgen Cordes, stellvertretender Gemeindebrandmeister und Einsatzleiter, war einer der ersten Einsatzkräfte vor Ort und löste direkt einen Samtgemeindealarm aus, sodass nur ca. acht Minuten später auch die Feuerwehren aus Südergellersen und Westergellersen nachrückten, sowie eine Drehleiter und ein Tanklöschfahrzeug aus Lüneburg-Süd.
Das Feuer hatte sich rasend schnell ausgebreitet. Der Spitzboden und Teile der erste Etage brannten beim Eintreffen der Feuerwehren bereits in voller Ausdehnung. Die ersten Atemschutztrupps, die zum Innenangriff vorgingen, mussten diesen aufgrund der raschen Brandausbreitung beenden. Da der Einsatz im Hausinneren zu gefährlich geworden ist, entschied man sich einen massiven Außenangriff zu starten. Währenddessen begannen bereits Teile des Dachstuhles zusammenzubrechen. Nach gut einer Stunde war das Feuer unter Kontrolle, doch die Nachlöscharbeiten zogen sich noch bis weit in die frühen Morgenstunden des Sonntags hinein. Gegen vier Uhr morgens wurden noch Atemschutzgeräteträger aus der Samtgemeinde Bardowick nach alarmiert. Die Feuerwehren Radbruch, Mechtersen und Vögelsen rückten an, um die seit fast acht Stunden im Einsatz befindlichen Kräfte abzulösen.
Noch vor dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte, haben beherzte Nachbaren die Scheibe der Haustür mit einem Stein eingeschlagen und zwei Hunde aus dem Haus gerettet. Eine Katze, die in das brennende Haus zurückgelaufen war, konnte durch einen Atemschutztrupp gerettet werden und an ihren Besitzer wohlbehalten übergeben werden. Der Hausbesitzer war nicht zuhause als der Brand ausbrach, weshalb das Feuer nicht direkt bemerkt worden ist. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden Anwohner gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Rauchsäule konnte man bis Lüneburg sehen.
Insgesamt waren weit über 150 Einsatzkräfte vor Ort und bekämpften über zehn Stunden lang das Feuer und die letzten Glutnester. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich als sehr schwierig, da sich viele Glutnester in die Zwischendecke, in Teilen des Daches und in den Wänden versteckten. Um diese zu finden, wurde das Dach fast komplett abgedeckt, Wände geöffnet und stellenweise die Zwischendecke zum ersten Obergeschoss geöffnet.
Für die große Anzahl an verbrauchten Atemschutzflaschen und Geräten, rückte ein Logistikfahrzeug der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) aus Scharnebeck an.
Über die Brandursache gibt es bislang keine Informationen, die Polizei Lüneburg hat die Ermittlungen aufgenommen. Das Haus ist nach dem Feuer unbewohnbar, der Sachschaden beträgt mehrere Hunderttausend Euro. Zur Absicherung des Einsatzes wurde ein Rettungswagen der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) des ASB Lüneburgs hinzugezogen. Leider mussten diese zur späteren Stunde noch tätig werden, als ein Feuerwehrmann einen Schlauch übersah und sich eine Verletzung am Knie zuzog. Er wurde durch den SEG-Rettungswagen erstversorgt und anschließend nach Lüneburg ins Klinikum gebracht – wir wünschen ihm gute Besserung! Pastor und Notfallseelsorger Andreas Zachmann war ebenfalls am Einsatzort und bot den Angehörigen Gesprächsbereitschaft an. Die umliegenden Nachbarn versorgten während des gesamten Einsatzes die Feuerwehrkameradinnen und Kameraden mit reichlich Snacks und Getränken – auch hier möchten wir uns seitens der Feuerwehren aus Gellersen noch einmal herzlich bedanken!
Bericht: Julian Illmer (SG-PW)
Fotos: Julian Illmer (SG-PW) & Sebastian Perrone (stellv. SG-PW)
Foto 1: Der Dachstuhl steht beim Eintreffen bereits im Vollbrand
Foto 2: Die Rückseite von dem Gebäude
Foto 3: Mit der Drehleiter wurde das Dach aufgenommen um die letzten Glutnester zu finden
Foto 4: Mit Hilfe der Drehleiter wurde ein massiver Außenangriff gestartet